Foltern der Reben

Warum werden die Reben im Mai gefoltert?

Was bedeutet Foltern?

Im Mai wachsen die Triebe der Rebstöcke in den Walliser Weinbergen rasant, bis zu 1 Meter in 30 Tagen. Frühzeitig werden überzählige Triebe durch Abdrücken sorgfältig und mit viel Erfahrung entfernt. Durch das Abdrücken wird die Pflanze verletzt und es entstehen Narben. Deshalb nennt man diesen Vorgang «Foltern». Die Reben sind in dieser Phase sehr fragil.

Warum wird gefoltert?

Durch das Abdrücken der überzähligen Triebe wird die Fruchtmenge der Rebe auf den Hauptschoss konzentriert. Dadurch wird die Qualität der Früchte gesteigert und es erfolgt gleichzeitig eine erste Ernteregulierung.

Dabei werden folgende Ziele verfolgt:

  • Gleichgewicht der Rebe und gesunde Rebstöcke
  • Gesunde Trauben für späteren Qualitätswein
  • Regulierung der Erntemenge
  • Entlastung des Rebstockes nach Hagel oder Kälteeinbrüchen

Die Rebarbeiten im Mai haben gesunde Trauben bester Qualität, viel Sonnenschein und gute Durchlüftung zum Ziel. Im Weiteren sind sie unabdingbar für einen gesunden Stockaufbau und die Förderung des Gleichgewichts des Rebstockes.

Ist der Stock unterfordert, so spriessen aus älterem Holz, zum Beispiel aus dem Stamm, so genannte Wasserschosse. Bei einer Überforderung bleiben einige Schosse im Wachstum zurück, diese Kümmerschosse zehren an den Reserven und bringen weder Ertrag noch Qualität. Entstehen weder Kümmerschosse noch Wasserschosse und deckt sich die Zahl der im Frühjahr angeschnittenen mit den im Herbst ausgereiften Ruten, ist die Rebe im Gleichgewicht.