In Innovation steckt Neues, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn in dem Wort ist das lateinische Wort «nova» enthalten, was «neu» bedeutet. Innovationen beginnen immer mit der Suche und dem Finden von Innovationspotenzialen, woraus dann in der Folge Ideen für Neues abgeleitet werden. Dabei beziehen sich Innovation in der Regel auf Produkte, Dienstleistungen, Strukturen und Prozesse mit dem Ziel, die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens nicht nur in der Schweiz zu wahren oder gar zu steigern. Ausserdem sind sie heutzutage unabdingbare Mittel und Zweck, um die mittel- und langfristigen Unternehmensziele zu erreichen. Und Innovation ist in der heutigen Zeit extrem wichtig, denn sowohl die Bedürfnisse von Kunden und Unternehmen ändern sich, d.h., es entstehen neue Bedürfnisse und andere fallen möglichweise einfach weg.
So verwundert es nicht, wenn man in der Unternehmensphilosophie des Weinguts Adrian & Diego Mathier Nouveau Salquenen AG vom besten Schweizer Winzers des Jahrzehnts, Diego Mathier, die Innovation als eine der vier unumstösslichen Pfeiler des Unternehmens wiederfindet. Sie wird komplettiert durch die Bereiche Emotion, Tradition und Genuss, und mit dem Verweis «seit Generationen» weiss der Leser auch, dass es sich hierbei nicht um eine Eintagsfliege handelt. Vielmehr setzt das Unternehmen bereits seit Generationen auf diese Philosophie, welche für den notwendigen Erfolg und Nachhaltigkeit bürgt. Aber damit nicht genug: welche Bedeutung das Neue, also die Innovation für das Weingut in Salgesch hat, liest man bereits im Firmennamen: «Nouveau Salquenen» heisst es da, auf Deutsch «Neues Salgesch». Ein sicheres Zeichen dafür, dass man in der Winzerfamilie Mathier nicht nur auf Tradition setzt, sondern den Fokus ganz bewusst auch auf das Neue und damit auf die Zukunft richtet.
«Für uns ist Innovation von elementarer Bedeutung. Wir verstehen darunter einerseits das bewusste, absolut unvoreingenommene und neugierige Beobachten unserer Umwelt. Das geschieht quasi täglich und ununterbrochen. Ob im Weingut, in den Rebbergen, oder wenn ich im Wallis oder in der Schweiz unterwegs bin. Derart erschliessen sich uns quasi fortlaufend neue Erkenntnisse, die in den firmeninternen Innovationsprozess eingespeist und evaluiert werden. Andererseits geht es bei der Innovation aber auch um das ständige Hinterfragen dessen, was wir erschaffen haben. Und dabei kommen natürlich automatisch auch die anderen Eckpfeiler Emotion, Tradition und Genuss immer wieder auf den Prüfstand, um herauszufinden, ob das, was als Resultat vorliegt, wirklich unseren Anforderungen und den berechtigen Qualitätsansprüchen unserer Kunden gerecht wird. Oder ob es nicht doch noch anders und damit auch noch besser werden könnte», so Diego Mathier. Er bezeichnet sich damit gerne immer als den grössten Kritiker seiner selbst, wobei er die Selbstkritik im positiven Sinne verstanden wissen möchte. Dass er bei der Qualität keine Kompromisse eingeht, zeigt sich nicht nur im Erfolg seiner Weine. Ob Weissweine, Roseweine, Rotweine oder Dessertweine – es gibt kaum einen Wein in seinem Sortiment, der nicht schon einmal ausgezeichnet worden ist. Mittlerweile kommt der Erfolgswinzer aus dem Wallis auf nicht weniger als 1000 Höchstauszeichnungen. Ein hilfreiches Tool, um auf diesem Spitzenniveau auch weiterhin erfolgreich innovativ sein zu können, ist für das HACCP Programm. HACCP steht auf Deutsch für «Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte». Das zugehörige HACCP-Konzept dient insbesondere im Bereich der Lebensmittelsicherheit und Gastronomie als weltweit führendes Hygienekonzept. «Dies ist für uns zum Beispiel ein ausgesprochen hilfreiches Tool, um mögliche Schwachstellen frühzeitig zu entdecken und dann über kreative Ansätze, neue Lösungen zu erarbeiten», erläutert Diego Mathier auszugsweise den Innovationsprozess in seinem Weingut im Wallis.
An Innovationen fehlt es folglich nicht im traditionsreichen Weingut. Dabei präsentierten sich diese teilweise direkt vor den Augen der Kunden und Besucher, teilweise findet man sie eher nur hinter den Kulissen, wo sie aber nicht minder effektiv für die Qualität der Produkte und den Genuss der Kunden zum Einsatz kommen. Dabei wird auch vor der Natur nicht Halt gemacht, denn der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen gehört für das Weingut bereits seit Generationen ebenfalls zum integralen Bestandteil der Innovationen. So war man 1985 das erste Weingut im gesamten Kanton Wallis, das die Tröpfchenbewässerung in den Rebbergen eingeführt hat. Der Erfolgswinzer Diego Mathier macht sich aber auch die Natur zu Nutze. So wird ein Teil seiner Weine, die drei Dessertweine der prämierten Gemma Linie, im Gletscher gelagert. Anstatt einen Teil seines Weinkellers aufwändig und kostenintensiv aber auch wenig umweltfreundlich auf niedrige Temperaturen herunter zu kühlen, nutzt er die von der Natur gegebene Kältequelle. «Uns ist es wichtig, dass wir bei den Innovationen immer auch schauen, dass wir nichts verschwenden oder unnötig wegwerfen, sondern dass die Produkte möglichst vollständig in den Wertschöpfungs- und Mehrwertprozess integriert werden können», sagt Diego Mathier und fährt fort, «bei der Ernteregulierung in den Rebbergen beispielsweise fällt ja doch einiges an Traubengut auf den Boden, wo es mehr oder weniger unnütz verrotten würde. Wir verwenden den Grossteil dieser unreifen grünen Trauben stattdessen weiter und produzieren daraus den Verjus, welcher sich hervorragend zum Verfeinern von Saucen oder Dressings eignet. Ein anderes Beispiel sind unsere Barrique-Stühle und -Tische, welches aus den Eichenfassbohlen hergestellt werden, wenn die Fässer ausgedient haben.»
Der aktuell letzte grosse Coup aus der Innovationsküche von Diego Mathier ist das önotouristische Dreigestirn aus Weingut, Restaurant und dem in 2020 eröffneten BnB Vino Veritas. Innovation heisst für den Winzer aus dem Wallis nämlich auch, Pionier zu sein. Ganz in der Tradition der Familie, welche seit mehr als 600 Jahren erfolgreich mit der Weinbaugeschichte von Salgesch eng verbunden ist.