Krönung

Ein Sieg, der zugegebenermaßen angekündigt war, da er auf der Bühne kaum Konkurrenz hatte (nur die Brüder Grégoire und Frédéric Dubois sowie der Önologe Thierry Ciampi mussten am Abend zweimal auf die Bühne steigen). Wenn man beim Tennis einen Sieg mit "Spiel, Satz und Sieg" zusammenfasst, ist das beim GPVS etwas länger und könnte für den Salquenard wie folgt zusammengefasst werden:

Nominierungen, Akzente, Podiumsplätze, Siege und Krönung!

Die Freude war zwar verhalten (ich habe ihn an manchen Abenden euphorischer erlebt), aber das Vergnügen war dennoch unaussprechlich. Diego Mathier genoss es, umgeben von seinem Team (z. B. Nadia, seine Frau, Cédric Leyat, sein Önologe). Auch wenn er es nicht öffentlich sagen wird, wäscht diese neue "Krönung" den Affront des Jurykollegiums ab, das Jahr für Jahr das Gault & Millau-Ranking der 100, ja mittlerweile sogar 125 besten Weinkellereien des Landes erstellt. In der letzten Ausgabe des Rankings für 2019, die vor weniger als zwei Monaten erschienen ist, war die Nouveau Salquenen AG wieder einmal nicht vertreten. Vor fast zwei Monaten schrieb ich HIER, dass diese Abwesenheit eine Schande sei. Zu Recht verlässt sich Diego Mathier Jahr für Jahr auf das Urteil von Dutzenden von Juroren, die fast 3.000 Weine blind verkosten, anstatt auf eine Gruppe von Experten, die es letztendlich geschafft hat, sich selbst zu diskreditieren. Aber kommen wir zurück zum Abend des 18. Oktober. Beim besten Willen ist es unmöglich, alle Weine zu probieren, die im Laufe des Abends vorgestellt werden (vor allem, wenn Ihr Tisch weit von der Weinstube entfernt ist). Man begnügt sich also hauptsächlich mit den Weinen, die an seinem Tisch serviert werden, oder sogar mit einigen, die man an einem oder anderen Tisch in der Nähe des eigenen Tisches probiert hat.

Der Sieger in der Kategorie Riesling-Silvaner (wo Müller-Thurgau) ist ein sehr schöner, sapidischer und frischer Wein. Es handelt sich um die Cuvée Tegerfelden 2017. Ich habe mich in die Cuvée de Scheurebe von Rico Lüthi verliebt, einem Winzer, den ich vor einigen Jahren in seinen Weinbergen getroffen hatte.  Sehr schöne Assemblage "Aagne" 2016 (Chardonnay und Pinot Blanc) von Stefan Gysel.

Unter den großen Weinen, die verkostet wurden, ist es unmöglich, den großartigen Cornalin Grande Réserve 2015 der Kellerei La Romaine zu übersehen. Dasselbe gilt für die Cuvée Les Ambassadeurs 2016 von Diego Mathier. Eine stratosphärische weiße Assemblage, die bemerkenswert gereift, frisch und ausgewogen ist. Auch die Basis dieses Weins wurde gekrönt, denn es handelt sich um den Heida 2016 (riesig, eine Ode an diese Rebsorte). Schliesslich habe ich mich in den Gamaret 2016 Inspiration aus dem Weinkeller La Côte verliebt.  Für kaum mehr als 20 CHf kaufen Sie einen wunderbaren Wein (er hat unseren ganzen Tisch wegen seiner Harmonie und Finesse in Einklang gebracht).  Der Petite Arvine 2017 von François Defayes ist ein wahres Juwel und passt perfekt zu den anderen (ziselierten) Weißweinen, die wir vor fünf Monaten im Keller in seiner Gesellschaft verkostet haben. Bravo!

Oben sehen Sie die beiden Weine, die die höchste Punktzahl des Wettbewerbs erhielten. Weitere sehr beliebte Weine: die Cuvée Métissage von Dom. de Chambleau, der delikate und sehr feine Pinot Noir Le Secret de la Chapelle 2015 und die drei Neuenburger Schaumweine des Wettbewerbs (ihre Verkostung war einfacher, ich habe sie alle beim Aperitif vor dem Galaabend "kennengelernt").