Abfüllung

Ist der Wein einmal im Edelstahltank oder im Fass fertig ausgebaut, naht der grosse Moment der Abfüllung. Dabei handelt es sich um den Prozess des Einfüllens in den finalen Lagerungs- und Transportbehälter. In der Regel ist dies die Weinflasche, welche, einmal befüllt, noch verschlossen werden muss. Klingt einfach, hat aber bei weitem nichts mit dem hausgebräuchlichen Verschliessen einer Flasche zu tun. Denn es können immer noch zahlreiche Fehler passieren, welche die gesamte Ernte eines Jahrgangs ruinieren und damit den Wein nicht nur ungeniessbar sondern auch die Existenz des Winzers ernsthaft gefährden können.

Hierzu gehört zunächst einmal, dass der Wein sowohl in chemischer als auch in physischer Hinsicht stabil sein muss. Mit stabil ist gemeint, dass der Wein keinerlei Trü­bun­gen und Schlie­ren mehr aufweisen darf. Dieser Prozess ist mehrstufig und wird als Stabilisierung bezeichnet. Im Wein sind beispielsweise zahlreiche organische Verbindungen vorhanden, zu denen auch Proteine gehören. Diese sind mit blossem Auge nicht erkennbar, können aber unter bestimmten äusseren Bedingungen reagieren und den Wein negativ beeinträchtigen. Um sicherzustellen, dass der Wein in Hinblick auf Eiweiss stabil ist, entnimmt man eine Probe. Diese wird dann bis zu drei Stunden lang auf über 70° C erhitzt und anschliessend auf eine mögliche Eiweisstrübung hin untersucht.

Darüber hinaus darf der Wein nicht nach­gä­ren, und er darf auch kei­ne Bestand­tei­le mehr ent­hal­ten. Die letzte Filtration erfolgt in der Regel kurz vor der Abfüllung, damit es in der Flasche später nicht noch zu uner­wünsch­ten Ver­än­de­run­gen kommt. Beim Abfüllprozess muss zudem sichergestellt sein, dass die Flaschen steril sind.

Bereits einige Zeit bevor der Wein abgefüllt wird, wird er geschwefelt. Damit wird verhindert, dass der Wein nach der Abfüllung in der Flasche oxidiert. Ist der Wein einmal abgefüllt, wird die Flasche verschlossen. Hierfür stehen heutzutage unterschiedlichste Verschlussmaterialien zur Auswahl. Angefangen vom klassischen Naturkorken über Kunststoffkorken, Kronkorken, Glaskorken, etc.