Brut

Brut ist eine Geschmacksbezeichnung für Schaumweine und Champagner. Bei Weinen findet man diesen Begriff nicht. Das Wort brut kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt «roh». Damit ist gemeint, dass es sich um einen Schaumwein handelt, der völlig durchgegoren wurde und dem keinerlei Zucker zugegeben worden ist.

Brut entspricht beim Schaumwein in Geschmack und Aroma vergleichsweise einem als trocken bezeichneten Rot- oder Weisswein. Das heisst aber nicht, dass der Schaumwein nicht intensiv fruchtig und blumig schmecken kann. Allein im Abgang präsentiert er sich dann eben eher herb im Geschmack und damit trockener als trocken (ein Schaumwein mit der Kennzeichnung «trocken» darf 17 bis 32 Gramm Restzucker pro Liter haben). Ein Schaumwein darf sich dann «brut» nennen, wenn sein Restzuckergehalt (im Französischen auch Dosage genannt) unter 12 Gramm pro Liter liegt.

Wer es noch herber mag, setzt auf Schaumweine mit dem Zusatz «extra brut». Diese dürfen sogar nur noch bis zu 6 Gramm Zucker pro Liter aufweisen.

Die komplette Abstufung der Geschmacksrichtungen bei Schaumwein gestaltet sich wie folgt:

  • brut nature (unter 3 g/l Restzucker)
  • extra brut (bis 6 g/l Restzucker)
  • brut (bis 12 g/l Restzucker)
  • extra trocken (12 bis 17 g/l Restzucker)
  • trocken (17 bis 32 g/l Restzucker)
  • halbtrocken (32 bis 50 g/l Restzucker)
  • mild (über 50 g/l Restzucker) 

Die Vielzahl der Abstufungen liegt darin begründet, dass früher Schaumwein gerne sehr süss getrunken wurde. Je trockener die Schaumweine wurden, desto mehr Begriffe musste man für das trocken erfinden.

Wer herb-perlige und spritzig-fruchtige Schaumweine bevorzugt, der sollte beim nächsten Kauf eine als brut oder sogar als extra brut gekennzeichnete Sorte wählen. Der beste Winzer des Jahrzehnts führt in seinem Sortiment zwei Schaumweine, den herberen Folie à deux brut und den deutlich lieblicheren Folie à deux demi-sec (halbtrocken)!