Eau-de-vie

Eau- de-vie stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „Wasser des Lebens“. Damit werden destillierte Schnäpse oder Weintrester bezeichnet. Bei der Herstellung von Eau-de-vie werden verschiedene Obstsorten wie Kirsche, Pflaume, Himbeere, Mirabellen oder Aprikose zu zum Teil herausragenden Spitzenbränden verarbeitet.

Kommt nur eine einzige Fruchtsorte zur Verarbeitung, so erhält Eau-de-vie den entsprechenden Zusatz, beispielsweise Eau-de-vie de kirsch. Wird ein Destillat aus Weintrester hergestellt, so wird dieses auch als marc bezeichnet, was mit dem italienischen Grappa vergleichbar ist.

Um das Destillat herzustellen, muss das gewählte Obst zunächst vergoren werden. Dies geschieht vereinzelt auch unter Zugabe von Zucker und Hefe. Ist die Gärung einmal abgeschlossen, d.h., der in der Maische enthalten Zucker wurde komplett in Alkohol umgewandelt, kann die Destillation in Form des Brennvorgangs erfolgen.

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten der Destillation. Entweder diese wird über der direkten Flamme vorgenommen oder man führt diese im Wasserbad – im Französischen auch Bain-marie genannt, durch. Die zweite Variante erlaubt es, die Verdampfung der feinen und flüchtigen Fruchtaromen besser zu steuern. Jede Destillerie verwendet ihre ganz eigenen Typen von Brennkolben. Natürlich hat die handwerkliche und industrielle Fertigkeit der Destillerie einen gewissen Einfluss auf die Qualität des Endproduktes, allerdings geht nichts ohne qualitativ einwandfreies Obst. Ist dieses bereits vor dem Brennvorgang in nur minderwertiger Qualität vorhanden, präsentiert sich der Schnaps später im Glas entsprechend.

Destillate werden in unterschiedlichsten Qualitätsstufen und Preisklassen angeboten. Für den optimalen Trinkgenuss ist es wichtig, dass die Fruchtaromen erhalten werden. Entsprechend sollte dieser entweder bei Raumtemperatur oder in einem mit Eiswürfeln ausgeschwenkten Glas genossen werden. Ein Eau-de-vie hat in einem Kühlschrank nichts zu suchen.