Haltbarkeit

Die Gretchenfrage schlechthin. Und entscheidenden Einfluss auf die Haltbarkeit hat ein Element, ohne dass wir Menschen gar nicht leben könnten: der Sauerstoff. Sobald eine Weinflasche geöffnet wird, kommt sie in Kontakt mit dem Sauerstoff. Der Wein beginnt zu oxidieren, sprich, er beginnt nachzureifen. Dies hat unweigerlich zur Folge, dass sich Geschmack, Farbe und Geruch verändern.

Mit der Zeit nimmt der Wein dann einen säuerlichen Geschmack an und wird irgendwann zu Essig, sprich ungeniessbar.  Wie schnell das geschieht hängt von verschiedenen Güteeigenschaften des Weines und äusseren Einflüssen ab.

Als Faustregel gilt: je weniger Wein in der Flasche verbleibt, umso kürzer ist dessen Haltbarkeit. Darüber hinaus gilt, dass sich Rotwein deutlich länger hält als Weisswein. Grund hierfür sind die Gerbstoffe, auch Tannine genannt. Sie übernehmen die Funktion eines Konservierungsmittels und verlängern die Haltbarkeit. Dasselbe gilt für den Zucker. Je süsser ein Wein ist, desto länger ist die angebrochene Falsche haltbar. Und was der Zucker schafft, schafft auch die Säure. D.h., je mehr Säure im Wein enthalten ist, umso stärker wird das Bakterienwachstum gehemmt und der Wein ist länger haltbar.

Haltbarkeit von Weisswein

Eine ¾ volle Flasche Weisswein kann geöffnet 3 bis 5 Tage aufbewahrt werden. Eine ½ volle Flasche Weisswein bringt es noch auf 2 – 3 Tage, und eine ¼ volle Flasche Weisswein hält sich noch ca. 1 Tag.

Haltbarkeit von Rotwein

Eine ¾ volle Flasche Rotwein erfreut den Weinliebhaber noch ca. 1 Woche nach der ersten Öffnung. Ist die Flasche noch zur Hälfte gefüllt, lässt sich der Rotwein bedenkenlos noch 4 bis 5 Tage geniessen. Die ¼ volle Rotweinflasche sollten Sie binnen zwei Tagen leer getrunken haben.

Damit diese Werte Gültigkeit haben, sollten Sie die nachfolgenden Regeln einhalten:

  1. Verschliessen Sie die Flasche gut und dicht.
  2. Lagen Sie die Flasche im dunklen Kühlschrank. Das gilt auch für Rotwein, denn die niedrigeren Temperaturen verlangsamen den Oxidationsprozess.
  3. Lagern Sie geöffnete Flaschen nie liegend. Dadurch vergrössert sich die Oberfläche des Weines, welche mit Sauerstoff in Berührung kommt, auch in der Flasche um ein Vielfaches.

Und zu guter Letzt noch ein Tipp zur Lagerung von geöffnetem Schaumwein. Jeder von uns kennt wohl den Tipp, mangels eines passenden Verschlusses einfach einen Teelöffel in die geöffnete Flasche zu stecken, damit die Kohlensäure möglichst lange im Schaumwein erhalten bleibt. Dieser Effekt, welcher zum einen nur mit einem Silberlöffel (Silber leitet Wärme schneller und besser als normales Metall) begünstigt werden kann, wobei das Ende des Silberlöffels zwingend auch den Inhalt in der Flasche berühren muss, ist jedoch nachweislich minimal und nur von kurzer Dauer. Viel wichtiger ist, dass die Flasche gut gekühlt wird, denn in kalten Flüssigkeiten bleiben Gase besser gelöst als in warmen Flüssigkeiten. Insofern gilt, die Flasche gut zu verschliessen und so schnell wie möglich wieder zu kühlen. Oder Sie trinken die Flasche einfach leer. Das verspricht mehr Trinkgenuss und den Winzer freut es auch, wenn Sie schneller wieder nachbestellen.