Tröpfchenbewässerung

Die Tröpfchenbewässerung im Weinberg ist nicht zuletzt angesichts der klimatischen Veränderungen auch im Weinbau immer stärker auf dem Vormarsch. Auch die jeweils vorherrschenden topographischen Charakteristika, die Bodenbeschaffenheit des jeweiligen Weinberges als auch die klimatischen Gegebenheiten machen den Einsatz einer solchen Bewässerung sinnvoll.

Während in vielen landwirtschaftlichen Bereichen auch heute noch mit der klassischen Bewässerung gearbeitet wird, bei der Unmengen an Wasser über rotierende Spritzsysteme grossflächig aufgebracht werden, hat sich im Weinbau die Tröpfchenbewässerung durchgesetzt. Dabei war der beste Schweizer Winzer des Jahrzehnts, Diego Mathier, sogar einer der Ersten, der im Wallis das System der Tröpfchenbewässerung einführte. Für den Salgescher Erfolgswinzer ist dies im Zusammenhang mit der Integrierten Produktion auch ein entscheidendes Element des nachhaltigen Schaffens, welches er gerne mit dem Wort Enkeltauglichkeit umschreibt.

Und der Einsatz der Tröpfchenbewässerung liegt in dem Zusammenhang, und wie der Name selber schon verrät, auf der Hand. Über ein eigentlich simples und dennoch ausgeklügeltes Mikrobewässerungs-System wird den Reben gezielt und mit geringem Verdunstungsverlust fortlaufend oder in bestimmten Zeitfenstern Wasser in Tropfenmenge verabreicht. Dies hat verschiedene Vorteile. Einerseits wird die regelmässige Befeuchtung der Pflanze und des Bodens für das kontinuierliche Wachstum und vollendete Heranreifen der Reben sichergestellt. Andererseits, Stichwort Erosion, kommt es nicht zum Austrocknen der Böden, was bei sommerlichen  Temperaturen von 40 Grad und höher sowie lang anhaltenden Trockenphasen im Wallis keine Seltenheit sein kann.

Zum anderen werden durch die Tröpfchenbewässerung im Gegensatz zur Massenbewässerung die wertvollen Mineral- und Nährstoffe nicht aus dem Erdreich ausgeschwemmt sondern den Trauben über die Wurzeln kontinuierlich zugeführt, was sich unweigerlich in der komplexen Geschmacksqualität der  Weine bemerkbar macht. Derart trägt die Tröpfchen-Bewässerung auch zu einem höheren wirtschaftlichen Erfolg bei. Denn neben dem erhöhten Zuckergrad der Weintrauben, werden über die Tröpfchenbewässerung auch ein ausgeglichenes Säureverhältnis sowie bessere Extrakt-Werte erzielt. Ausserdem sind die Weinstöcke weniger anfällig vor Frost.