Basilika Valeria

Die Basilika Valeria – ausgestattet mit der ältesten, bespielbaren Holzorgel der Welt und dem päpstlichen Segen

Klein aber oho. Und geschichtsträchtig sowie weltweit einzigartig. So kann man wohl mit Fug und Recht von der Basilika Valeria sprechen, welche auf einem der beiden im Osten der Walliser Kantonshauptstadt Sitten liegenden Hügel inmitten eines Naturschutzgebietes mit mediterraner Pflanzenwelt majestätisch in den Himmel emporragt.

Die Basilika trägt – ganz dem geschichtlichen und geografischen Hintergrund geschuldet – mehrere Bezeichnungen. Festungsbasilika, Stiftskirche, Notre Dame de Valère und im Jahr 1987 durch den Papst Jean-Paul II mit dem Ehrentitel Basilika miner ausgezeichnet, ist die Basilika Valeria seit dem Jahr 1000 Sitz des Domkapitels. Sie vereint romanische und gotische Baustile und birgt im Innern eine seltene kulturelle Kostbarkeit. Die Rede ist von der Schwalbennestorgel, welche mindestens auf den Anfang des 15. Jahrhunderts, wenn nicht sogar auf das späte 14. Jahrhundert zurückdatiert werden kann. Es handelt sich bei diesem Meisterwerk der Orgelbaukunst um die älteste, bespielbare Orgel der Welt, welche Ihre Bezeichnung der Bauweise verdankt. Als Schwalbennestorgel ist sie nicht auf einem waagerechten Fussboden aufgebaut, sondern in grosser Höhe an der Innenwand montiert, und „klebt“ damit einem Schwalbennest gleich an der Kirchenwand. Jedes Jahr im August kann man anlässlich des Festivals für alte Orgel (Festival de l’orgue ancien de Valère) kostenfrei angebotenen Orgelkonzerten in der Basilika Valeria beiwohnen. Frühzeitiges Erscheinen ist dringend empfohlen, möchte man sich einen der wenigen begehrten Plätze sichern.

Die Basilika war zudem Teil eines Schlosses, bzw. eigentlich eher einer Burganlage, welche im 11./12. Jahrhundert um die Basilika herum erbaut wurde und den Domherren – im Mittelalter nicht weniger als 20 an der Zahl – als Residenz diente. Der Fürstbischof, welcher geistlicher und weltlicher Herrscher in Personalunion war, residierte bis zum Einfall der Franzosen unter Napoleon im Jahr 1798 auf dem gegenüberliegenden Hügel im Schloss Tourbillon. Im Gegensatz zum Schloss Tourbillon sind die im Laufe der Geschichte mehrfach umgebauten Gebäude der Wohn- und Gemeinschaftsräume der Domherren noch bis heute unversehrt und beherbergen heute das Walliser Geschichtsmuseum. Ein Besuch lohnt sich umso mehr, weil nicht nur die ausgestellten Gegenstände und Informationen über die Geschichte der Region sondern auch die erhaltene, frühere Ausstattung der Gebäude mit wertigen holzverkleideten Sälen, den kostbaren Wandmalereien, original Öfen, authentischen Kücheneinrichtungen und – heute zum Glück geruchsneutralen – Latrinen eindrückliche Zeugen einer längst vergessenen Zeit sind.

Mit so viel Eindrücken im Gepäck, lohnt sich der kurze Fussweg an der frischen Luft auf die Westseite der Festungsbasilika. Von der Aussichtsplattform aus geniesst man einen uneingeschränkten 180° Rundumblick über das westliche Rhonetal, die Altstadt von Sitten zu Füssen. Und wenn aus dem Burgcafé der Duft von frisch zubereiteten Kaffeespezialitäten und leckeren Speisen hinüberweht, spricht überhaupt nichts dagegen, sich vis-à-vis von Jahrtausende alter Kirchengeschichte ausgiebig rein weltlichen Genüssen hinzugeben.

Anreise

Vom BnB Vino Veritas des dreifachen besten Schweizer Winzers der Jahre 2018, 2011 und 2007, Diego Mathier, in Salgesch nehmen Sie die Umgehungsstrasse, welche unter Salgesch verläuft und Sie Richtung Osten bringt. Folgen Sie der Ausschilderung nach Sion und nehmen Sie die Autobahn A9 Richtung Sion/Lausanne. An der Ausfahrt Sion-Est (Sion-Ost) verlassen Sie die Autobahn und folgen der Ausschilderung Richtung Zentrum. Rund um das Stadtzentrum gibt es verschiedene Parkhäuser. Das Parking du Nord und das Parking de la Cible liegen am nächsten zur Festungsbasilika Valeria. Die Fahrtzeit von Salgesch beträgt ca. 20 Minuten.

Wer den Ausflug ohne Parkplatzsuche verbringen möchte, dem empfehlen wir die direkte Bahnverbindung von Salgesch nach Sion. Nur drei Minuten Fussweg trennen das BnB Vino Veritas vom Bahnhof in Salgesch, die Züge verkehren regelmässig, und nach gerade einmal 17 Fahrminuten steigt man quasi direkt im Herzen von Sion aus. Vom Bahnhof aus ist es dann noch ein gemütlicher 20minütiger Spaziergang durch die historischen Gassen der Altstadt, bis man auf dem Burghügel ankommt.

Bilder: ©Lumiere.ch

FAQ:

Wann wurde die Basilika Valeria erbaut?

Die Basilika Valeria wurde zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert erbaut.

Welche Besonderheit beherbergt die Basilika Valeria?

In der Basilika Valeria befindet sich eine Schwalbennestorgel. Sie datiert mindestens aus dem 15., wenn nicht sogar aus dem 14. Jahrhundert und ist die älteste, bespielbare Orgel der Welt.

Seit wann war das Schloss Valeria Sitz des Domkapitels?

Seit dem Jahr 1000 residierten die Domherren in den Gebäuden, welche rund um die Basilika Valeria herumgebaut wurden.