Simplon

Simplon – das Tor nach Italien und zum Wohlstand im Oberwallis

Er gilt heute als einer der schönsten Schweizer Pässe und wurde bereits in der Steinzeit begangen. Aufgrund seiner ursprünglich nur schwer zugänglichen Lage galt er wohl selbst bei den findigen römischen Bauherren als unüberwindbar. Dies hatte zur Folge dass er lange Zeit nur auf Saumpfaden zugänglich und damit bis ins 17. Jahrhundert hinein der Tummelplatz für Schmuggler und Söldner blieb. Erst der Briger Kaufmann Kaspar Jodok von Stockalper verstand die wahre wirtschaftliche Bedeutung dieses Handelsweges und begann, die Saumpfade weiter auszubauen und um die notwendige Infrastruktur zu erweitern. So errichtete er auf der Passhöhe den so genannten Spittel und in Gondo, der heutigen Grenzgemeinde zwischen der Schweiz und Italien, ein Lagerhaus, den so genannten Stockalperturm. Heute ist diese ursprüngliche Handelsroute als Via Stockalper bekannt und kann in drei Tagen bewandert werden.

Es war dann im weiteren Verlauf der Geschichte Napoleon Bonaparte I, der, nachdem das Wallis durch die französischen Truppen besetzt worden war, anordnete, über den Simplon eine befestigte Strasse bauen zu lassen. Diese wurde am 9. Oktober 1806 offiziell für Postkutschen eröffnet und diente der heutigen Autostrasse 9 im wahrsten Sinne des Wortes als Wegbereiter. Die Strasse beginnt in Brig und zieht sich lang geschwungen den Berg hinauf. Über die Ganterbrücke überquert man das Gantertal und gelangt nach der zweiten Hälfte der Wegstrecke zur Passhöhe auf 2005m. Hier befindet sich linker Hand auch das Hospiz der Bernhardiner Chorherren, auf der rechten Seite steht ein imposanter Steinadler, welcher als Mahnmal an den 2. Weltkrieg erinnert.

Hier oben lässt es sich vortrefflich wandern. Der Bergfrühling beschert dem Auge ein unvergleichliches, blaues Krokusblumenmeer und an heissen Sommertagen lädt der etwas versteckt gelegene Hopschusee zum erfrischenden Bad ein. Auf der Südseite des Passes führt der Weg am Spittel von Stockalper vorbei nach Simplon Dorf. Die Fassaden der Häuser des Dorfes waren und sind in der Mehrheit in weisser Farbe gehalten, was dem Dorf auch den Beinamen „Das weisse Dorf“ eingebracht hat. Wer noch weiter wandern möchte, gelangt von hier durch die Gondoschlucht nach Gondo und dann weiter in das norditalienische Städtchen Domodossola. Die Wegzeit vom Simplonpass wird mit 4h30min angegeben.

Wer die imposante Landschaft von Brig hinauf auf den Simplonpass in vollen Zügen geniessen möchte, dem empfehlen wir, das Auto am Bahnhof in Brig zu parkieren und in den Postbus zu steigen, nach Möglichkeit ganz vorne vis-à-vis vom Chauffeur. So kann man sich ganz entspannt dem einzigartigen und immer wieder wechselnden Panorama hingeben, das sich einem ganz entspannt vom Beifahrerplatzt aus bietet.

Anreise

Vom BnB Vino Veritas des dreifachen besten Schweizer Winzers der Jahre 2018, 2011 und 2007, Diego Mathier in Salgesch fahren Sie Richtung Osten nach Susten. Dort folgen Sie der Ausschilderung Richtung Autobahn A9 nach Visp/Brig. In Eyholz fahren Sie auf die Autobahn A9 und folgen von hier der Ausschilderung Richtung Simplon / Mailand. Den Simplonpass erreichen Sie von Salgesch aus nach 50 Minuten, Simplon-Dorf nach 60 Minuten.

FAQ:

Seit wann wird der Simplonpass begangen?

Prähistorische Funde belegen, dass der Simplonpass bereits während der Steinzeit begangen wurde.

Wer hat die wirtschaftliche Bedeutung des Simplonpasses verstanden?

Es war der Briger Kaufmann Kaspar Jodok von Stockalper, der die wahre wirtschaftliche Bedeutung des Simplonpasses erkannte. In der Folge liess er die Saumpfade weiter ausbauen und errichtete mit dem Spittel auf dem Simplonpass sowie dem Stockalperturm als Lagerhaus in Gondo wichtige zusätzliche Infrastruktur.

Wer ordnete den Bau einer befestigten Strasse über den Simplon an?

Der französische Kaiser Napoleon Bonaparte I. liess in der Zeit von 1801 bis 1805 über den Simplon eine befestigte Strasse errichten. Sein Plan war es, die Strasse für den Transport von Kanonen Richtung Süden zu nutzen.