Gemmipass und Daubensee, das sind zwei Klassiker im Schweizer Wander-Portfolio. Und wie so oft im Leben, gibt es verschiedenste Varianten, wie man sich dem Objekt der Begierde nähern kann. So oder so, Sie sollten für dieses Erlebnis einen ganzen Tag einplanen, wenn Sie Ihren Wanderausflug auf den Gemmipass und rund um den Daubensee in vollen Zügen und in aller Ruhe geniessen wollen.
Schon bei der Anreise haben Sie die Qual der Wahl. Vom BnB Vino Veritas aus können Sie entweder mit der Bahn die eine Station nach Leuk fahren und dort in den LLB Bus steigen, der Sie über eine malerische Bergstrecke mit einzigartigen Panoramen nach Leukerbad, Europas grösste alpine Thermalbadestation, bringt. Alternativ können Sie auch das E-Velo besteigen und radeln die 16km lange Strecke dank elektrischer Unterstützung in gerade einmal 35-40 Minuten bequem nach Leukerbad hinauf. Dann ist die Muskulatur auch schon gut aufgewärmt, für die sich anschliessende Wanderung. Oder aber, bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei, Sie nehmen das Auto. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn Sie nach der Wanderung Körper, Geist und Sinne einen wohltuenden Aufenthalt im warmen Thermalwasser in Leukerbad gönnen wollen.
Sobald Sie sich für die für Sie bevorzugte Anreiseform entschieden haben, gilt es bereits die nächste Wahl zu treffen. Von Leukerbad aus können Sie den Gemmipass mit dem Daubensee auf 2207m ü. M. wahlweise mit der Gemmibahn in gerade einmal 6 Minuten zurücklegen. Oder Sie entscheiden sich für den Gemmiweg. Dieser bringt alle schwindelfreien und trittsicheren Wanderer durch die Gemmiwand in 2h und nach knapp 1.000 absolvierten Höhenmetern hinauf zum Daubensee. Der Weg, der sich steil nach oben windet, wird seit dem 13. Jahrhundert begangen und stellt Teil des einst – im wahrsten Sinne des Wortes – einzigartigen Handelsweges zwischen dem Berner Oberland und dem Wallis dar. Lohn für die Mühe sind unvergleichliche Einblicke in die Steilwände und Aussichten hinab auf Leukerbad und die Walliser Alpengipfel.
Auf diesem Weg führte übrigens höchstpersönlich auch Thomas Cook, der Gründer des gleichnamigen internationalen Reiserveranstalters, im 19. Jahrhundert seine erste Gruppe zahlender Touristen von Genf kommend über die Gemmi weiter ins Berner Oberland. Heute bewandern Gäste aus aller Welt diesen schmalen Pfad, auf dem einmal im Jahr übrigens auch unzählige Schafe auf die Gemmi hinaufgetrieben werden. Traditionell am letzten Sonntag im Juli findet am Fusse des Daubensees dann das Schäferfest statt, eine Tradition aus alten Zeiten, wo sich die Berner und die Walliser Schäfer trafen, um die Bruderschaft bei Speis und Trank zu feiern, sich auszutauschen und Freundschaften zu pflegen. Die Schafe – heute immer so an die 800 an der Zahl – warteten hingegen blökend und voller Ungeduld darauf, mit Gläck verwöhnt zu werden – der für die Tiere so genussvollen Mischung aus Kleie und Salz.
Ganz gleich, für welche Variante hinauf auf die Gemmi Sie sich auch entscheiden, als Belohnung wartet oben auf 2250m ü. M. von der Bergstation Gemmi aus der Blick gen Norden über den majestätischen 69ha grossen und rund 1,7km langen Daubensee. Der Rundweg um den Daubensee ist mit 6km Länge überschaubar (von der Bergstation aus gerechnet sind es 7,8km). Wer den kurzen Abstieg zu Beginn oder aber den Aufstieg am Ende des Rundweges nicht (mehr) absolvieren möchte, hat die Möglichkeit, sich mit der altertümlich anmutenden Daubensee-Pendelbahn das kurze Stück hinab- oder hinauftransportieren zu lassen. Der Weg um den Daubensee ist ausgeschildert und nicht zu verpassen. Entlang der Ostseite verläuft jener Teil der alten Handelsstrecke, die einst das Berner Oberland mit dem Wallis verband. Nach gut zwei Stunden – Pausen für Fotos und Picknick nicht eingerechnet – sind Sie wieder am Ausgangspunkt zurück. Wir empfehlen, im Bergrestaurant einzukehren, denn auf der Terrasse des Wirtes Wolfgang Loretan, von den Einheimischen liebevoll nur Gemmi-Max genannt, finden Sie eine neuartige Aussichtsterrasse. Sie kragt weit über den Felsen hinaus und gestattet einen atemberaubenden Blick hinab nach Leukerbad und über die imposanten Walliser Bergketten.
Im Anschluss an die Gemmipass und Daubensee Wanderung sollten Sie in Leukerbad unbedingt die Thermalbäder besuchen. Die Gemmipass und Daubensee Wanderung auf über 2000m beansprucht Körper, Kreislauf und Muskulatur mehr als man es vermuten würde, und der Aufenthalt im warmen, wohltuenden Thermalwasser bringt herrliche Entspannung, lässt Sie am Abend himmlisch schlafen und am nächsten Morgen ohne Muskelkater aufwachen.
Tipp für besonders Sportliche: Wer zwischen Juli und Oktober den Aufstieg über den Gemmiweg on er Talstation in Leukerbad hinauf zur Bergstation in weniger als 60 Minuten (Männer) bzw. 65 Minuten (Frauen) schafft, dem winkt zur Belohnung eine kostenfrei Talfahrt mit der Gemmibahn sowie der kostenfreie Eintritt am selben Tag in die Leukerbad Therme.
Vom BnB Vino Veritas des dreifachen besten Schweizer Winzers der Jahre 2018, 2011 und 2007, Diego Mathier in Salgesch, können Sie sowohl mit dem eigenen Auto oder mit dem öffentlichen Nahverkehr nach Leukerbad reisen. Die Fahrtzeit beträgt mit dem Auto 30 Minuten, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind es gerade einmal 15 Minuten mehr.
Mit dem Auto
Von Salgesch fahren Sie entlang der Rhone östlich Richtung Susten. In Susten folgen Sie im Kreisverkehr der Ausschilderung nach Leukerbad. Am zweiten, unmittelbar darauffolgenden Kreisverkehr nehmen Sie die erste Ausfahrt rechts nach Leuk/Leukerbad. Die Strasse führt Sie bis nach Leukerbad hinauf und belohnt sie mit dem ein oder anderen spektakulären Panoramablick über die Rebberge im Rhonetal.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Steigen Sie in Salgesch in die Regionalbahn Richtung Brig. An der ersten Station in Susten verlassen Sie nach wenigen Minuten den Zug bereits wieder und steigen in den Bus, der Sie ganz bequem und entspannt direkt in das Dorfzentrum von Leukerbad bringt.
Mit dem Velo
Lesen Sie die Beschreibung der Velo-Route Salgesch-Leukerbad hier.
Bilder: ©MyLeukerbadAG
Die Gemmipass und Daubensee Wanderung zählt zu den Klassikern im Schweizer Wanderwegenetz. Es war bis in die Neuzeit hinein die einzige Verbindung zwischen dem Wallis und dem Berner Oberland, über die Handel und Austausch zwischen den beiden Kantonen und ihren Bewohnern betrieben wurden. Thomas Cook machte diese Wanderung weltberühmt, als er im 19. Jahrhundert die erste Gruppe Touristen persönlich durch die Schweiz führte und mit Ihnen über den Gemmipass ins Wallis kam. Der Reiseverlauf ist heute als Via Cook bekannt und beginnt
Von der Bergstation rund um den Daubensee sind es rund 7,8km, welche man in etwas mehr als 2 Stunden gemütlich zurücklegen kann.
Immer am letzten Sonntag im Juli treffen sich, der alten Tradition folgend, die Walliser und Berner Schäfer mit ihren bis zu achthundert Schafen und feiern bei Speis und Trank und Musik die Bruderschaft. Die Schafe hingegen werden mit Gläck, einer Mischung aus Kleie und Salz, verwöhnt.