Salgesch, 06. November 2024
Der Verlauf des Weinjahres 2024 war sicherlich nicht ganz einfach. Zum Auftakt, im Frühling verzeichneten wir im Wallis Frost. Dank der guten Reblagen blieben unsere Trauben jedoch weitestgehend verschont. Im weiteren Verlauf hatte der Walliser Weinbau mit einer selten dagewesenen Intensität des Falschen Mehltaus zu kämpfen, was zur Folge hatte, dass wir unsere Trauben bis zu 10mal behandelten. Diese intensive Bewirtschaftung garantierte, dass wir durchweg gesundes Traubengut lesen konnten. Selbst die Lesezeit, welche in diesem Jahr vom 16. September bis zum 21. Oktober dauerte, gestaltete sich herausfordernd. Wiederholt kam es zu Abschnitten mit Niederschlägen, die sich mit trockenen und warmen Wetterperioden abwechselten.
Besonders speziell im Weinjahr 2024 war, dass die Reifeperiode der Trauben ungewöhnlich lange dauerte. Statt der üblichen 100 Reifetage verzeichneten wir in diesem Jahr sage und schreibe 115 Reifetage. Das erfreuliche Ergebnis dieser verlängerten Reifeperiode ist, dass all unser Traubengut voll ausgereift ist und die üblichen Öchslegrade (= Zuckergehalt in den Trauben) problemlos erreicht wurden. Die Trauben konnten sich über einen längeren Zeitraum entwickeln, was die Qualität der Weine deutlich begünstigt hat, sofern im Rebberg zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheide getroffen wurden. Die aussergewöhnlich lange Reifezeit der Trauben bringt intensivere und dichtere Weine hervor mit viel Tanninen, ausgeprägten Farbstoffen und grossartiger Struktur.
So präsentieren sich die ersten Proben im Weinkeller in einer unglaublich intensiven Farbe, fruchtig mit einer eleganten, weichen Struktur.