Das Wichtigste zu dieser Rebsorte auf einen Blick
- Die Rebsorte verdankt ihren Namen wahrscheinlich dem Dorf Marsanne im Département Drôme, etwa 60 km südlich des Hermitage-Berges, welches möglicherweise ihr Ursprungsort ist.
- Erstmals 1781 erwähnt, liegt die Heimat heute im nördlichen Rhônetal, bekannt durch Hermitage, Crozes-Hermitage und Saint-Joseph. Weltweit umfasst die Anbaufläche etwa 2’000 Hektar, darunter auch das Wallis in der Schweiz.
- Eng verwandt mit Roussanne, wird die körperreiche, säurearme Rebsorte als Verschnittpartner für Roussanne und Viognier genutzt und findet in weissen, roten und Weisswein-Hermitage-Weinen Verwendung.

Herkunft, Ursprünge & Bedeutung
Laut dem französischen Ampelographen Louis Levadoux gehört Marsanne Blanche zur Rebsortenfamilie «famille des Sérines», zu der auch Syrah, Mondeuse, Viognier, Altesse und Roussanne zählen. Ihre Herkunft liegt im Südosten Frankreichs. DNA-Analysen zeigen eine enge Verwandtschaft mit Roussanne, doch es bleibt unklar, welche der beiden Sorten der Elternteil und welche der Nachkomme ist.
Erstmals 1781 schriftlich erwähnt, wurde Marsanne schon damals mit Roussanne verschnitten, was den körperreichen, lagerfähigen Weisswein Hermitage ergibt. Bereits 80 Jahre später ist ihr Anbau im australischen Bundesstaat Victoria belegt, wo das Weingut Tahbilk noch heute Reben aus dem Jahr 1920 besitzt.

Die weltweite Anbaufläche beträgt etwa 2’000 Hektar. Neben dem nördlichen Rhônetal wird die Traubensorte auch im französischen Languedoc, der Provence, im Schweizer Wallis, in Italien, Spanien, Australien (Victoria) und Virginia (USA) angebaut.
Marsanne und ihre Synonyme
Die Rebsorte ist weltweit nur unter einer geringen Anzahl an Synonymen bekannt. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Rebsorte keine sonderlich grosse Verbreitung aufweist. Die Synonme sind avilleran, avilleron, Champagne Piacentina, ermitage, ermitage blanc, Ermitazh, Hermitage, Marsan Belyi, Marzanne, Metternich, rousseau, roussette de Saint-Péray, grosse roussette und White Hermitage.
Charakteristika der Marsanne Traube: Wachstum, Reife und Ertrag
Die Rebstöcke treiben spät aus und reifen etwa drei Wochen nach Chasselas. Ihr volles Potenzial entfalten sie nur in besten Lagen auf trockenen, wenig fruchtbaren Böden, und erfordern eine strenge Ertragsbegrenzung.
Geschmacksprofil: Fruchtig-florale Aromen und süss im Geschmack
Die Traube liefert körperreiche und vollmundige Weine von mittlerer goldgelber Farbe. Das Bouquet und der Geschmack von diesem Wein sind von einem fruchtig-floralen Aroma geprägt, bei denen Noten von Walderdbeeren und Waldhimbeeren, Steinobst, Pfirsich, Zitrusfrüchte, Mandeln, Jasmin, Lindenblüte und Honig vorherrschen.

Marsanne in der Schweiz
Im Schweizer Kanton Wallis wurde die Rebsorte im Laufe des 19. Jahrhunderts eingeführt. Sie wird hier unter der Bezeichnung Ermitage geführt und ist ein AOC Valais zertifizierter Wein, der auf rund 40 ha Rebfläche angebaut wird.

Die Weinregion im Wallis bietet ideale Bedingungen für den Anbau dieser Rebstöcke. Sie gedeihen optimal unter den Bedingungen des Rhônetals und werden hauptsächlich auf nährstoffarmen, steinigen und durchlässigen Böden angebaut. Dies begrenzt natürlicherweise den Ertrag der aus dieser Traube gewonnenen AOC Valais Weine. Andernfalls würde die Sorte zu starkem Wachstum und entsprechend hohen Erträgen neigen.
Im Wallis werden sowohl trockene als auch süsse Weine aus der Traube hergestellt. Die süssen Varianten aus dem Wallis haben besonders hohes Alterungspotenzial.
Marsanne blanche und Speisen: Die besten Kombinationen
Dieser Wein begleitet verschiedenste Speisen vortrefflich. Hierzu zählen Gerichte von Geflügel, gebratenem Kalbsfleisch, würzigem Schweinebraten, Hart oder Blauschimmelkäse. Aber auch zu Hummer und Langusten bieten sich Weine von der Marsanne Blanche Traube ganz hervorragend an.

Wissenswertes zu den Marsanne Weinen
Weinliebhaber haben oft viele Fragen zu Marsanne Blanche Weinen. Hier erhalten Sie die Antworten auf häufige Fragen rund um die Marsanne Blanche Weine.
Wie schmeckt Marsanne?
Am Gaumen zeigt sich die Säure angenehm zurückhaltend. Die Marsanne-Traube entfaltet ein beeindruckendes Aromenspektrum mit vielfältigen Geschmacksnoten: Von Mandeln über Birne, Quitte und Mandarine bis hin zu Aprikose, Akazie und Bienenwachs – all diese Nuancen lassen sich entdecken.
Welche Trauben sind in Bordeaux?
Zu den weissen Rebsorten zählen vor allem Sémillon, Sauvignon blanc. In kleineren Mengen werden auch Muscadelle, Ugni blanc, Colombard angebaut. Die roten Rebsorten werden von Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot dominiert. In kleineren Mengen werden ebenfalls Malbec, Carménère und Petit Verdot angebaut.