Inhaltsverzeichnis

Stabilisierung

Die Stabilisierung von Wein entfernt Trübungen und Schwebeteilchen, verhindert Nachgärung, erhöht die Haltbarkeit und bewahrt das Aussehen.
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Diego Mathier

6. Januar 2025 - 7 min Lesezeit

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stabilisierung von Wein verhindert Schlieren, Trübungen und Nachgärungen durch Filtern, Kühlen und Absetzen.
  • Weinsäure und Kolloide werden durch Mittel wie Bentonit, Eiweiss oder Gelatine entfernt.
  • Weisswein wird schneller stabilisiert als Rotwein, oft schon kurz nach der alkoholischen Gärung.
  • Bei Rotwein wird während der malolaktischen Gärung Apfelsäure in Milchsäure umgewandelt.
  • Der erste Abstich trennt den geklärten Wein vom Geläger, einem Bodensatz aus Hefezellen, Bakterien und Fruchtteilchen.

Die Stabilisierung eines Weines dient dazu, dass dieser am Ende sowohl frei von Schlieren und Trübungen ist sowie keine Bestandteile (Schwebeteilchen) mehr enthält, die später zu unerwünschten Veränderungen wie einer Nachgärung führen könnten. Es handelt sich dabei um ein Konservierungsverfahren, um den Wein einerseits haltbarer zu machen, andererseits um das Aussehen des Weins zu korrigieren und um zu verhindern, dass der Wein später bei höheren Temperaturen gerinnt.

In der Vergangenheit hat man Frü­her wur­den Wei­ne zu die­sem Zweck pas­teu­ri­siert. Heu­te erreicht man das­sel­be Ziel durch Fil­tern und Sepa­rie­ren oder – scho­nen­der – durch Küh­len und Abset­zen­ las­sen.

Die Sta­bi­li­sie­rung, vom Kellermeister auch gerne als «blank machen» bezeichnet, beginnt mit der Klä­rung des jungen Weines, wenn die alko­ho­li­sche Gärung abgeschlossen wurde. Der Begriff Stabilisierung stammt dabei von dem Prozess ab, nachdem der vergorene Traubensaft kühl (auch Kaltstabilisierung genannt) in neue Tanks umgefüllt wurde, damit er sich setzen und stabilisieren kann. Dabei kann sich unter anderem die zu viel enthaltene Weinsäure in Form von Weinstein am Boden des Tanks absetzen. Im zukünftigen Wein sind ausserdem Kolloide wie instabile Tannine, Anthocyane, weitere Phenole und wärmeempfindliche Proteine enthalten, welche aus dem Wein herausgefiltert werden müssen. Dies wird bei Weisswein durch Schwimmblase von Stör und oder Wels, bei Rotwein durch den Einsatz von Tonerde (muss aber vorsichtig geschehen, da es Tannine angreift), auch als Bentonit bekannt, Eiweiss oder Gelatine erreicht. Diese Mittel führen dazu, dass die im Traubensaft enthaltenen Schwebeteilchen gebunden werden und sich am Boden absetzen. Bei den Ablagerungen am Boden handelt es sich um das sogenannte Geläger, ein Gemisch aus toten Hefe­zel­len, Bak­te­ri­en, Wein­stein­kris­tal­len, Scha­len­res­ten und Frucht­fleisch­teil­chen. Der bereits mehr oder min­der kla­re Wein wird über eben jenem Gelä­ger abge­zo­gen und zieht dann in einen anderen Tank oder in ein anderes Fass um. Man spricht auch von dem sogenannten ers­ten Abstich.

Da der neue Jahrgang des Weissweines in der Regel schneller auf den Markt kommt als der Rotwein, wird die Stabilisierung beim Weisswein in der Regel in einem relativ kurzen Zeitraum vollzogen.

Auch Rotwein muss stabilisiert werden. Dies beginnt bereits während der malolaktischen Gärung. Bei dieser wird die gesamte Apfelsäure in Milchsäure umgewandelt. Eine Nachgärung in der Flasche ist damit ausgeschlossen. Die ausstehende Klärung und weitere Stabilisierung erfolgt dann im weiteren Verlauf der Ausbauphase analog dem Weisswein.

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