Walliser Weinweg Route

Mit dem Velo auf der Walliser Weinweg Route Nr. 72 das Weinparadies Wallis entdecken

Im grössten Schweizer Weinbaukanton ist eine Tour mit dem Velo durch die malerischen Weinberge geradezu Pflicht. Wer nur gelegentlich auf das Velo steigt, sollte die Tour entlang der Walliser Weinweg Route – es gilt auf einer Streckenlänge von 84km immerhin 1750 Höhenmeter zurückzulegen – vorzugsweise mit einem E-Velo zurücklegen. Vom BnB Vino Veritas braucht man bekanntlich nur kurz in die Pedale zu treten, um beim Bahnhof in Salgesch anzukommen. Von hier nimmt man den im Halbstundentakt verkehrenden Zug Richtung Martigny. Die 40minütige Fahrt eröffnet einem bereits einen Vorgeschmack auf die reizvolle Landschaft, welche anschliessend mit der Nase im Wind auf dem Velo erkundet wird.

In Martigny ausgestiegen, orientieren Sie sich an den üblichen Schweizer Velo Routenschildern. Die Walliser Weinweg Route trägt die Nummer 72 und weist auf der Avenue de la Gare zunächst Richtung Süden. Am Place Centrale biegen Sie rechts ab auf die Rue Marc Morand, welche Sie an den Fluss La Dranse führt. Folgen Sie auf der Rue des Follaterres kurzzeitig dem Fussverlauf. Die Strasse verlässt den Fluss noch im Stadtgebiet. Im weiteren Verlauf orientieren Sie sich dann am besagten Velo Tourenschild.

Die erste Etappe der Walliser Weinweg Route führt Sie bis in die Kantonshauptstadt Sion. Auf dem Weg dorthin überqueren Sie hinter Martigny zunächst die Rhone und radeln durch Fully, bekannt für seine langgezogenen Obst- und Gemüseplantagen. Ein munteres Auf und Ab bringt Sie auf der sonnenverwöhnten Nordflanke des Haupttales in der Folge durch gepflegte Weinberge, pittoreske Orte und malerische Winzerdörfer. Oberhalb von Saillon, einem Dorf mit besonders schön erhaltenem Dorfkern und Rundtürmen auf einer Felsrippe, findet sich der kleinste Weinberg der Welt. Gerade einmal drei Rebstöcke wachsen dort und sind dem Walliser Volkshelden Joseph Samuel Farinet (1845-1880) gewidmet. Er hatte sich als Falschmünzer einen, wenn auch zweifelsohne schlechten Ruf gemacht, indem er ausschliesslich 20-Rappen-Stücke fälschte und diese diskret unters Volk brachte. Im weiteren Verlauf der Walliser Weinweg Route passieren Sie mit Ihrem Velo unzählige Rebberge in denen im Wallis insgesamt 40 verschiedene Rebsorten, darunter auch zahlreiche autochthone Sorten wie der Petite Arvine der Amigne, der Heida, der Cornalin oder der Humagne rouge angebaut werden und nicht zuletzt dank der intensiven Sonneneinstrahlung zu köstlichen, gehaltvollen Weinen heranreifen.

Nicht weit hinter Saillon erklimmen Sie auf einem langgezogenen Hügel liegend, das Winzerdorf und gleichnamige Weinanbaugebiet Chamoson. Auch Diego Mathier, dreifacher bester Schweizer Winzer der Jahre 2018,2011 und 2007 baut hier in Grand Cru Lagen die Trauben für seinen Grand Réserve de Salquenen an. Nach einer flotten Abfahrt geht es weiter Richtung Vétroz, wo die Trauben für den Amigne de Vétroz von Diego Mathier zur Vollendung heranreifen. Schon von weitem begleiten Sie auf der Velo Tour in der Ferne bereits die beiden Hügel Valère und Tourbillon mit ihren imposanten Bauten, welche das Stadtbild der Kantonshauptstadt Sion prägen.

Nun, nachdem Sie Vétroz passiert haben, dauert es nicht mehr lange und Sie fahren auf der Walliser Weinland Route in Sion, einer der ältesten Städte der Schweiz, ein. Hier lohnt sich ein ausgedehnter Halt, denn das charmante Stadtbild der Altstadt mit ihren kleinen Gassen und zahlreichen Restaurantterrassen verspricht Erholung und Stärkung zugleich. Diese wird auch dringend benötigt, denn schon kurz hinter Sion beginnt mit der zweiten Etappe auf der Walliser Weinland Route der Aufstieg in die Weinberge. Spätestens hier wird dem Reisenden klar, welche dankbare und erleichternde Erfindung das E-Bike doch ist. Oberhalb von Sierre – der Stadt der Sonne – ist mit dem Dörfchen Venthône der Höhepunkt des Aufstiegs erreicht. Von hier, wo der Heida Les Pyramides des besten Schweizer Winzers des Jahrzehnts, Diego Mathier, gedeiht, bietet sich einem der spektakuläre 180° Blick hinunter in das Rhonetal. Von Venthône aus geht es mit dem frischen Fahrtwind im Gesicht wieder hinunter ins Rhonetal weiter Richtung Osten, bis Sie in Salgesch ankommen. Wem der Sinn nicht mehr nach Velo fahren steht, der kehrt zur Belohnung direkt im Weingut des Salgescher Erfolgswinzers, Diego Mathier, zu einer Weindegustation ein (oder macht alternativ in dessen Restaurant Barrique im Herzen des malerischen Weindorfes Halt und geniesst, wenn es denn unbedingt so sein soll, ein kühles, frisch gezapftes Bier). Wer die Walliser Weinweg Route hingegen ordnungsgemäss abschliessen möchte, nimmt den letzten Abschnitt in Angriff. Es geht über eng gewundene Strassen hinauf durch malerische Rebberge, und nachdem das Weindorf Varen passiert wurde (Hier lohnt sich ein Halt an der Dorfkirche. Gehen Sie um die Kirche herum und geniessen Sie den spektakulären Blick hinab auf die Rhone und das Rhonetal.) kommen Sie am Zielort Leuk an. Hier findet sich der älteste Rebstock der Schweiz, welcher mitten in Leuk-Stadt wächst. Diese Rebe, ein Cornalin (lesen Sie auch in der Familiengeschichte von Mathier nach, wer im Wallis massgeblich für das Anpflanzen dieser Rebsorte verantwortlich war, auch «alter Landroter» genannt, wurde vor über 200 Jahren gepflanzt. Der stattliche «Reb-Baum» wächst hier immer noch in seinem Steintrog und seine Äste beschatten die Fassade des ehrwürdigen «Allet-Hauses».

Von hier geht es mit dem Velo über dasselbe Teilstück wieder nach Salgesch zurück, oder Sie entscheiden sich, vom Bahnhof Susten – gerad unterhalb von Leuk gelegen – mit dem Zug die eine Station bis nach Salgesch wieder zurückzufahren.

FAQ:

Wie lange ist die Strecke des Walliser Weinweges von Martigny bis nach Leuk?

Die Strecke ist ca. 84km lang.

Kann ich die Strecke mit einem normalen Bike fahren?

Auf der Velo Route werden rund 1750 Höhenmeter zurückgelegt. Wer nur gelegentlich mit dem Velo unterwegs ist, sollte die Strecke mit einem E-Bike absolvieren.

Wann ist die beste Reisezeit für die Velo Tour Walliser Weinweg?

Der Walliser Weinweg kann von Frühling bis Herbst befahren werden. In den Sommermonaten Juli und August kann es sehr heiss werden, man sollte ausreichend Wasser mit sich führen.