Die Schweiz im Wandel: Vom Weisswein- zum Rotweinland
Schweizer Weinhändler durften ihren liebsten einheimischen Rotwein einreichen. Eine Fachjury hat die 51 Weine verkostet und den Sieger erkoren. Es ist wenig überraschend: ein Merlot.
Die Schweiz? Ein Weissweinland – denkt man gemeinhin. Doch stimmt das im Dezember 2017 noch? Immerhin sind die Flächen, auf denen rote Traubensorten angebaut werden, über 2000 Hektaren grösser als diejenigen für weisse. Und die meist- angebaute Rebsorte ist nicht – wie einst — Chasselas, sondern Pinot Noir. Und das seit Jahren. Mutiert die Schweiz zum Rotweinland?
Fakt ist: Die Qualität an der roten Spitze ist mehr als bemerkenswert. Unsere Pinot Noirs können problemlos mit Spitzen-Burgundern mithalten. Im Wallis haben die besten Syrahs und Cornalins Topniveau. Und im Tessin gelingt es der Winzerelite immer besser, die relevanten Komponenten wie (einst exzessiven) Barrique-Einsatz, Konzentration, Eleganz und Knackigkeit zu kalibrieren, sodass die schönsten Merlots Traumgewächse geworden sind.
«Die Degustation war ein weiteres Mal der Beweis dafür, dass die Schweizer Weine auf Topniveau mitspielen», sagt Master of Wine Ivan Barbic. Praktisch alle Weine hätten sehr viel Freude bereitet. «Und einige kann man durchaus zur Weltspitze zählen.» Auch der Salgescher Winzer Diego Mathier urteilt, die Schweiz mache mittler- weile grossartige Weine. «Wahn- sinn, dieses Niveau.» Gastgeberin Ursina Ponti bestätigt: «Einige Weine waren echt super. So macht solch eine Degustation Freude!»
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