Spitze
Was der Oscar für die Filmwelt, ist der Grand Prix du Vin Suisse für das Weinland Schweiz: Die begehrten Preise werden bei einer Gala vergeben und es gibt grosse Emotionen – besonders in diesem Jahr.
Held des Abends war der Walliser Diego Mathier (48): Seine Kellerei Nouveau Salquenen stellte in drei Kategorien die Siegerweine, erreichte weitere Podestplätze und wurde als «Weingut des Jahres» geehrt – dies bereits zum dritten Mal. Auch für den erfolgsverwöhnten Mathier war der Gala-Abend in Bern überwältigend: «Wir konnten sieben Preise in Empfang nehmen, so etwas gab es beim Grand Prix noch nie!»
Als er bei den «Roten Assemblagen» (Weine aus verschiedenen Sorten) mit Folissimo auf Platz 2 kam und mit der Cuvee rouge Rosmarie Mathier – beide vom Jahrgang 2015 – auch noch auf den ersten, verschmützelte er seine Gattin Nadia (48). Ihre gute Nase sei für den Erfolg ebenso wichtig wie Önologe Cédric Leyat (54), betonte Mathier. «Für uns Walliser sind Natur und Berge die Inspiration», sagte er und verglich die Weinqualität mit dem Matterhorn: «Beim ersten Titelgewinn waren wir auf 3’000, jetzt auf etwa 4’000 – aber das Horu hat 4478 Meter.» Mathier hat wohl noch einiges vor. Sein Plädoyer für den Schweizer Wein verband er in der Dankesrede mit der Bitte an seine Kollegen, die Herausforderung sportlich anzunehmen: «Nächstes Jahr steht einer von Euch hier oben und ich applaudiere.»
Nicht nur Walliser …
Alle Winzer, die Gala-Moderator Sven Epiney (46) auf die Bühne rief, gehören zur Spitze des Schweizer Weinbaus. Die Prämierung durch die Vereinigung Vinea und das Fachmagazin Vinum ist für sie eine harte Prüfung, der man sich aber gerne unterzieht: Zum Grand Prix du Vin Suisse wurden in diesem Jahr 2867 Weine diverser Jahrgänge von 525 Erzeugern angemeldet.
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