Die Landschaft mit ihren rund 50 Hügeln in und um die Gemeinde Salgesch, aber auch um Siders und Leuk herum, hat sich vor rund 13'000 Jahren vor Christus gebildet, als sich nach einem der grössten Bergstürze, die es je in den Alpen im Wallis gegeben hat, nicht weniger als ein Kubikkilometer Fels unterhalb der Varenalp löste. Das Gestein donnerte in der Folge bis ins Rhonetal im Wallis hinab und überdeckte das heutige Gebiet der Gemeinde Salgesch im Oberwallis mit kalk- und magnesiumhaltigen Gestein. Es ist diesem Ereignis und der daraus resultierenden Bodenbeschaffenheit zu verdanken, dass in und um Salgesch – nicht nur in der Schweiz bekannt für seinen Wein – in den Rebbergen insbesondere Rotweine hervorragend gedeihen, allen voran der Pinot Noir, welcher als Wein aus der Schweiz heute keine internationale Konkurrenz mehr scheuen braucht.
Im Wallis wird im Vergleich zu den anderen Kantonen der Schweiz am meisten Wein angebaut. Es gibt aktuell 40 Kellereien, die auf einer Rebfläche von rund 200ha die Trauben von 40 verschiedenen Rebsorten für Weine (Weissweine, Roséweine, Rotweine und Schaumweine) kultivieren. Davon entfallen rund 85% auf rote Rebsorten und 15% auf weisse Rebsorten. Salgesch darf mit Fug und Recht von sich behaupten, dass es das Pinot Noir Weindorf der Schweiz ist. Nicht nur, dass rund 70% der roten Rebsorten auf die Pinot Noir Traube entfallen (die weiteren Rebsorten sind Cornalin 4,7%, Syrah 3,5%, Humagne Rouge 2,3%, Merlot 2,1% und Gamay 1,7%). Bei den Weissweinen führt der Johannisberg mit 3,5%, gefolgt vom Fendant mit 2,7% und dem Petite Arvine mit 1%.
Foto: © Wallis/Wallis Promotion - Pascal Gertschen
Dass es sich in dieser Gegend der Schweiz in der Folge bereits lange vor unserer Zeit gut leben liess, wurde im Rahmen von Vorsondierungen zum Bau der Autobahn A9 im Naturpark Pfyn-Finges festgestellt, als beim so genannten prähistorischen Mörderstein «la Pierre du Meurtrier» Überreste einer der ältesten Besiedlungen im Wallis entdeckt wurden, welche aus der Zeit um 4700 v Chr. stammen.
Das Gemeindewappen des 1500 Einwohner zählenden, malerischen Oberwalliser Dorfes, in dem sich alles um Weine dreht, ziert auch heute noch das schlichte weisse Johanniter-Kreuz auf schwarzem Grund. Die frommen Glaubensbrüder liessen sich im Jahr 1325 für die Dauer von rund vier Jahrhunderten in Salgesch nieder. Auch wenn es nicht urkundlich belegt ist, so ist es doch sehr wahrscheinlich, dass sie den Standort nahe Salgesch nicht nur aufgrund der Lage, sondern vor allem auch des guten Weines wegen gewählt hatten. So errichteten Sie an der heutigen Walliser Sprachgrenze auf einem Stück Land, umgeben von einer eindrücklichen Naturlandschaft und ganz im Sinne des Ordens, eine Herberge für Pilger und Reisende: das sogenannte Hospice de Salquenen. In dem Hospiz in Salgesch fanden Pilger und Reisende Schutz, Unterkunft und Verpflegung. Ungeachtet der Herkunft und der Religion und des sozialen Standes war jeder, in ihrer Bleibe herzlich willkommen, und im Spittel wurden Kranke bis zu ihrer Genesung gepflegt.
Foto: © Wallis/Wallis Promotion - Tina Sturzenegger
Damit waren die Johanniter im übertragenen Sinne die Pioniere einer vorbildlichen Gastfreundschaft, welche auch heute noch im Dorf des Grand Cru de Salquenen, das im Bezirk Leuk liegt, gepflegt wird. Salgesch liegt ideal im Herzen des Wallis (französisch Valais) und bietet ein reichhaltiges Angebot an Freizeitaktivitäten. So erreicht man von hier aus alle Walliser Skigebiete (mit mehr als 2600km Skipiste) mit dem Auto binnen weniger als einer Stunde. Das Wander-Eldorado beginnt mit unzähligen Rebwegen quasi direkt vor der Haustüre. Wer nicht ganz so weit wandern möchte, dem empfiehlt sich der Naturpark Pfynwald. Er liegt teilweise auf dem Gemeindegebiet und dient nicht nur den Salgeschern und anderen umliegenden Gemeinden als Naherholungsgebiet, sondern ist auch eine der am besten erhaltenen Natur- und Kulturlandschaften der Schweiz. Ein Besuch lohnt sich nicht zuletzt aufgrund der nachfolgenden Empfehlungen.
Die einmal im Jahr stattfindende Rebsortenwanderung von Sierre nach Salgesch, bei der sich die zahlreichen Winzer und Kellereien mit Ihren Weinen einem breiten Wanderpublikum präsentieren. Ein Erlebnis, das nicht nur im Wallis sondern in der gesamten Schweiz seinesgleichen sucht. Gutes Essen, Wein, Live-Musik und jede Menge Fröhlichkeit sind bei der Rebsortenwanderung natürlich inklusive. Es empfiehlt sich, die Tickets rechtzeitig zu sichern.
Verpassen Sie es nicht, dem besten Schweizer Winzer des Jahrzehnts einen Besuch abzustatten. Am Grand Prix du Vin Suisse in den Jahren 2018, 2011 und 2007 jeweils zum besten Schweizer Weingut des Jahres gekürt, können Sie bei einer Degustation das breitgefächerte Sortiment von national wie international prämierten Spitzentropfen bei Adrian & Diego Mathier Nouveau Salquenen entdecken. Anschliessend empfehlen wir Ihnen dank eines verführerischen Angebots von kulinarischen regionalen Spezialitäten und erlesenen Weinen ein weiteres Highlight für Ihren Gaumen. Bei einem Besuch im Restaurant Barrique «Wein & Raclette» mit seiner Sonnenterrasse wandeln Sie zudem auf historischen Spuren der Familie Mathier, denn in diesem Haus befand sich einst die Kellerei des Urgrossvaters sowie das von dessen Ehefrau betriebene Restaurant. Ob Weingut oder Restaurant – beides ein Erlebnis at it’s best.
Es war die Gemeinde Salgesch, welche in der Schweiz den allerersten Grand Cru gekeltert hat. Die Kellerei muss strikte Vorgaben erfüllen, wenn das goldene Label ihren Wein zieren können soll. So sind in den Rebbergen maximal 800gr Pinot Noir Trauben erlaubt. Bei der Lese müssen die Trauben mindestens 96 Grad Öchsle aufweisen und sie müssen zudem aus der integrierten Produktion (IP) stammen. Das Anreichern mit Zucker oder gar der Ausbau im Barriquefass sind streng verboten. Nach einer Reife von mindestens zwölf Monaten wird der Wein von einer nationalen Degustations-Jury bewertet und muss mindestens 18 von 20 Punkten erhalten, damit er den stolzen Titel «Grand Cru de Salquenen» tragen darf.