Korken

Damit der häufigste Weinfehler, im Schweizerischen auch als Zapfen bezeichnet, auftreten kann, muss zunächst chlorhaltiges Reinigungs- oder Bleichmittel mit dem Phenol im Kork in Kontakt gekommen sein. Wenn das aus dieser Reaktion entstehende Produkt dann noch von unsichtbar auf dem Korken wachsenden Schimmelpilzen umgesetzt wird, kommt es zum typischen Korkgeschmack.

Das Gute vorweg: dieser Weinfehler ist zwar der häufigste unter den Weinfehlern, kommt aber letzten Endes nur gelegentlich vor, und die als TCA (2,4,6-Trichloranisols) bezeichnete Substanz ist aufgrund der geringen Menge für uns Menschen nicht gesundheitsschädlich.

Dem befallenen Korken ist optisch nichts anzusehen, da er sich weder in seiner Farbe, Grösse noch in seiner Beschaffenheit ändert. Erst, wenn die Flasche geöffnet wurde, erkennt man den Korkgeschmack anhand des unangenehmen dumpfen, muffigen, modrigen Geruchs nach feuchter Rinde, feuchtem Karton oder nasser Pappe. Der Geschmack ist pelzig, unangenehm bitter und adstringierend mit einem lang anhaltenden und unangenehmen Abgang im Gaumen. Ist der Befall nur marginal, ist der Geruch kaum festzustellen. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man den Wein entweder mit etwas warmem Wasser oder mit etwas kohlesäurehaltigem Wasser versetzen. Beides bewirkt, dass sich der Geruch sofort extrem verstärkt.

Wer eine Weinflasche vor sich hat, die Korkgeschmack aufweist, sollte diese verschliessen und mit dem Weingut Kontakt aufnehmen. Die Winzer nehmen Weine mit Korkgeschmack in der Regel zurück und tauschen diese durch eine neue Flasche desselben Weines aus. Dies gilt auch für den besten Schweizer Winzer des Jahrzehnts, Diego Mathier. Allerdings muss die Flasche noch mindestens zu Dreiviertel gefüllt sein.